Es lief bereits die zweite von insgesamt drei Minuten Nachspielzeit im Duell gegen die Sportfreunde Hamborn 07. Doch nicht am Spielende, sondern zum Ende des bis dahin torlosen ersten Durchgangs. Da zirkelte Maik Odenthal, Stürmer des KFC Uerdingen, einen direkten Freistoß aus 25 Metern an der Hamborner Mauer vorbei, schien Gäste-Keeper Marius Delker schon überwunden zu haben und scheiterte schlussendlich doch am linken Pfosten.
Gedankenschnell reagierte Pascal Weber, der instinktiv losgelaufen war und aus drei Metern den vom Aluminium abgeprallten Ball über die Linie schob. „Das war einfach ein Dosenöffner. Wir haben vorher schon gesagt, dass wir nicht in Rückstand gelangen dürfen. Denn wenn wir einmal führen, dann ist es schwierig gegen uns zu spielen“, sagte Weber nach Abpfiff über seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung.
Zum ersten Mal in dieser noch jungen Spielzeit ließ KFC-Coach Marcus John Weber von Beginn an spielen und setzte ihn nicht im gewohnten Sturmzentrum, sondern auf der rechten Außenbahn ein. „Ich bin ehrlich. Ich bin überhaupt froh, dass ich gespielt habe und das Vertrauen bekommen habe. Wenn der Trainer mich in der Innenverteidigung aufgestellt hätte, dann hätte ich dort versucht alles abzuräumen. Aber natürlich habe ich einen Offensivdrang. Deswegen sollte man mich schon eher offensiv aufstellen“, erklärte Weber über seine Positionsvorlieben.
Mit Webers Treffer aus Halbzeit eins im Rücken gelang es den KFC-Akteuren im zweiten Durchgang ihre Nervosität abzulegen und die Sportfreunde Hamborn am Ende mit 3:0 zu besiegen. Damit holten die Blau-Roten nach zuvor einem Remis und einer Niederlage den ersten Dreier der Saison, sehr auch zur Freude der Mehrheit der 1.850 Zuschauer im Grotenburg-Stadion - nachdem diese zum Auftakt in die neue Spielzeit nicht gerade mit Erfolgsfußball verwöhnt wurden.
Auch hatte es nach der 1:2-Pleite bei der Heimpremiere gegen die Sportfreunde Baumberg am vergangenen Wochenende vereinzelt missmutige Töne und Pfiffe gegeben. „Respekt an die Fans. Nach der letzten Woche war ich ein bisschen zwiegespalten wie es jetzt ausschaut. Ob sie uns pushen oder sehr ruhig sind. Doch ich habe von Anfang an gespürt, dass sie auf unserer Seite waren, was ich nicht so gedacht hatte. Das hat einfach unheimlich Kraft gegeben. Man hatte nicht das Gefühl, mache ich etwas falsch, dann werde ich hier ausgebuht. Sondern man hatte das Gefühl, mache ich etwas falsch, dann werde ich aufgemuntert. Das hat uns unheimlich getrieben“, beschrieb Weber die Zuschauer-Atmosphäre gegen Hamborn.